Kluge Menschen füttern keine fremden Tiere - den Idioten ist es verboten

Kluge Menschen füttern keine fremden Tiere - den Idioten ist es verboten. 😆

 

Ich liebe meine Ponies und ich tue alles für sie. Wir können gemeinsam ein richtig gutes Leben haben.

 

Also du und ich und dein Lieblingskind und die Ponies. Gemeinsam. Jahrelang, bis wir alt und grau und schrumpelig sind.

 

Wenn du mich machen lässt und dich um deine Tiere kümmerst. Und nur deine eigenen Tiere fütterst. Nur die. Sonst keines. Auch nicht unerlaubt in fremden Ställen herumspazieren, ok? 

 

Doch fangen wir ganz von vorne an: Ich liebe Menschen, die meine Ponies toll finden und ihnen was Gutes tun wollen. Echt jetzt, I feel you.

 

Ich finde Ponies (und Pferde) auch megaschön und anmutig und bewundernswert und wenn ich nicht ab und zu schlafen, essen oder meine Kinder versorgen müsste, würde ich nur im Pferdestall abhängen und meine Ponies anschmachten. Daher: ich kann dich echt verstehen, wenn du meinen Ponies etwas Gutes tun willst. 

 

Und gleichzeitig: meine Ponies liebe ich noch viel mehr! Ich befasse mich seit einigen Jahrzehnten damit, ihnen das beste Leben zu ermöglichen und stecke echt viel Zeit und Geld und Herzblut und Hirnschmalz in die bestmögliche Ponyhaltung und optimale Fütterung. Pferde und Ponies sind echt empfindliche Geschöpfe, die auf tausend verschiedene Arten krank werden und/oder sterben können.

Deshalb werde ich wirklich stinkwütend und fuchsteufelswild, wenn jemand unerlaubt meine Ponies füttert.

 

Oder jemand mal wieder seinen Rasenschnitt auf der Pferdekoppel entsorgt oder ganz neu: in den leeren Pferdestall geht (beim Buschenschank Tatzer sind die Pferde von früh bis spät auf der Koppel, im Sommer sogar rund um die Uhr) und dort Teufelszeug in die Futtertröge füllt.

Ja, das ist wirklich passiert! 🤯 Wir haben auch ganz schön blöd geschaut.

Letztens war ein Feiertag und wir waren erst abends im Stall. Da lagen doch tatsächlich zwei Hände voll Maiwipferl* im Futtertrog von Holly & Happy. Obwohl die Stalltür wie immer abgesperrt war.

Also entweder A) der Fütternde war da, während andere Reiterinnen auch bei ihren Pferden waren - da hättest du fragen können. Oder B) du bist in einen abgesperrten Stall eingedrungen um "deine Gaben" abzuladen. Wie auch immer. Lass es. Lass es einfach.

 

Meine Tiere bekommen von meinem Team und mir alles was sie brauchen. Wirklich alles. Du siehst rundherum, wie gepflegt es hier ist und dass die Pferde wirklich rund um die Uhr Futter haben. Denen geht es verdammt gut hier. Und damit das so bleibt: Füttere keine fremden Tiere.

*Maiwipferl - das sind die frischen Triebe von Nadelgehölzen. Nicht jedes Nadelgehölz ist essbar für Pferde und Ponies, manche Sorten sind giftig bis hochgiftig. Kurz: eine kleine Menge vom Falschen bringt die Pferde einfach um. Ponies sterben an Giftpflanzen übrigens schneller, weil ihr Organismus kleiner ist und sich das Gift schlechter verteilen kann. 

Weißt du, dass 1 Teelöffel Salz einen Säugling umbringen kann? So ähnlich ist das auch mit Gift und Ponies.

Und wenn sie nicht dran sterben (eine Vergiftung ist ein qualvoller Tod), so bekommen sie zumindest ordentlich Bauchweh* von unpassenden Pflanzen oder dem Rasenschnitt, den du im guten Glauben („Das habe ich immer schon so gemacht! Die Pferde lieben das!“) auf der Pferdekoppel entsorgst.

 

Auch das Gras das du vom Straßenrand pflückst, eignet sich nicht für Pferde.

1. Ist es voller Abgase 

2. Es können Giftpflanzen dabei sein

3. Dir gehören die Pferde noch immer nicht.

 

Auch dein Brot, deine Äpfel, deine Karotten, deine Semmeln und Tante Resis Obstkuchen kannst du behalten.

1. Du weißt nicht, ob die Pferde Unverträglichkeiten haben (Holly darf zB keine Äpfel + keine Karotten) oder auf Diät sind

2. Du weißt nicht, ob die Pferde sich dran verschlucken => Schlundverstopfung

3. Du weißt nicht, ob eine Schlägerei ausbricht (Im Ernstfall verdreschen sich die Pferde einfach gegenseitig wenn sie gierig sind; Da gilt das Recht des Stärkeren) und dabei Pferde verletzt werden

4. Dir gehören die Pferde noch immer nicht.

*Bauchweh heißt bei Pferden Kolik und rate mal. Pferde können an Kolik sterben, weil ihr Magen- und Darmtrakt sehr empfindlich und kompliziert aufgebaut ist. Und weil Pferde nicht kotzen können. Auch wenn die Jaqueline von „Der Schuh des Manitou“ etwas anderes erzählt 😉

 

Eine Vergiftung kann viele Gesichter haben - nicht immer sind die Symptome eindeutig. Vor allem, wenn man nicht weiß, dass die Pferde heimlich gefüttert wurden, kann es schnell zu spät sein. Dasselbe gilt für Koliken. Ganz ehrlich. Das wär das absolute HORROR Szenario.

 

Von den Tierarztbesuchen, den Tierarzt-Rechnungen die schnell mehrere tausend Euro ausmachen können, den Ängsten, den Sorgen und den schlaflosen Nächsten bekommst du nichts mit. Du hast ja "nur ein bisschen gefüttert". Vielleicht fällt dir irgendwann auf, dass ein Pony auf der Wiese fehlt, aber das könnte ja auch andere Gründe haben. 


Deshalb noch einmal mit aller Liebe und Nachsicht die ich aufbringen kann:

FÜTTERE DEINE EIGENEN TIERE UND LASS FREMDE TIERE IN RUHE!

Und:

BETRETEN VERBOTEN heißt tatsächlich BETRETEN VERBOTEN


Deshalb bin ich ganz froh, dass die Stallbetreiber vom Buschenschank Tatzer das gleich eng sehen wie ich und deshalb schon vor Ewigkeiten bei der massiven Eingangstür folgende Schilder aufgehängt haben: "Betreten verboten" und "Füttern verboten"!

 

Jetzt müssten sich nur alle dran halten und dann sind wir alle happy. Die Stallbetreiber. Die Ponies. Ich. Und du auch. Weil wir alle gesunde, glückliche Ponies lieben. Diese Ponies sollten irgendwann an Altersschwäche sterben, nicht weil du sie mit falsch verstandener Tierliebe krank gemacht hast.

 

Ohne Einladung oder Termin oder einer guten Freundin die ihr Pferd dort stehen hat und dich mitnimmt, bleibt diese Tür erstmal für dich zu. Die Tür ist wie deine Haustür. Da darf auch nicht jede:r reinspazieren, oder?

 

Ich erzähle dir gerne mehr über über meine Ponies, wenn wir uns sehen. Ich zeige deinem Kind gerne im Rahmen meiner Angebote, was Ponies fressen dürfen und was nicht. Natürlich darf dein Kind meine Ponies dann auch füttern. Kleine Ponykekse zwischendurch, köstliche gefüllte Äpfel zum Geburtstag und zu Weihnachten backen wir gemeinsam Ponykekse für unsere wiehernden Freunde. Aus Zutaten, die ich ausgesucht und für gut befunden habe. Mit Rezepten, die Spaß machen und gut verdaulich sind. Huf drauf!

 

Eine Bitte zum Abschluss noch. Kannst du mir einen Gefallen tun? Jetzt, wo du weißt, dass man fremde Tiere nicht füttert: kannst du es bitte weiter erzählen?

 

Vielleicht rettest du so das ein oder andere Ponyleben. Danke!