Reiten mit Fahrradhelm - Wurscht oder Wahnsinn?

"Wer Köpfchen hat, schützt es."

Den Spruch haben wir alle schon gehört.

 

Aber womit schützen wir unseren Kopf beim Reiten richtig?

 

Jede hat mehrere Helme daheim, auch du:

• unterschiedliche Fahrradhelme in der Krimskramskiste in der Garage
• Schihelme am Dachboden
• der Skatehelm als Papa ein Skater werden wollte und
• vielleicht kugelt auch noch irgendwo ein Motorradhelm aus Mamas wilder Jugend herum... 

 

Jede Menge Helme also, die gratis und umsonst herumliegen.

 

Typische Gedanken – und warum sie gefährlich sind:

• "Irgendeiner von denen wird ja fürs Reiten passen?"
• "Das Kind will ja 'nur mal probieren' da wird ja wohl ein alter Helm reichen?"
• "Wenn das Kind dann mal besser reiten kann - und wirklich dabei bleibt, damit sich die INVESTITION auch auszahlt, kann man ihm ja vielleicht einen richtigen Reithelm schenken."
• Oder vererben. "Weil die Tante Susi ist ja früher auch geritten und die hat von der Tochter der Frisörin doch damals diesen schönen Samthelm mit der Kinnschale geschenkt bekommen... der liegt bestimmt noch irgendwo, ein bisserl drüberwischen und der sieht aus wie neu!"

Diese und ähnliche Sätze höre ich häufig, die Gedanken sind nachvollziehbar – dein Kind will ja nur mal probieren, oder? Aber gerade beim Probieren ist der richtige Schutz besonders wichtig.

 

Wann beginnt ein Fahranfänger damit, sich im Auto ordentlich anzugurten? Bei ersten Fahrstunde oder erst dann, wenn er "schon gut Autofahren kann"? Eben.

 

Ich sag mal so: dein Kind braucht immer den maximalen Schutz.

 

Dein Kind hat nur diesen einen Kopf und einmal kurz nach rechts gelehnt während das Pony nach links abbiegt und schwuppsi - dein Kind macht einen Abflug.

 

Im besten Fall passiert nichts, im schlimmsten Fall passiert etwas, das mit einem voll funktionstüchtigen, gut passenden REITHELM verhindert hätte werden können.

 

Mir ist wichtig, dass alle meine Reitkinder - auch die Ponycampkinder und die Partygäste - jederzeit gut geschützt sind.

 

Ich lege viel Wert darauf, dass jedes Kind einen Helm trägt, der ihm gut passt. Dass der Helm gut gepflegt ist und regelmäßig ersetzt wird, gehört dazu. Stichwort: Materialermüdung. 

 

Führende Helm-Hersteller wie Uvex und Casco raten davon ab, Helme die älter als 5 Jahre sind, zu verwenden. Danach richte ich mich.

 

Also, Samthelme mit Kinnschale und ohne Lüftung, Baujahr 1996: ihr seid raus. 

 

Auch offensichtlich kaputte Helme mit Rissen oder Dellen sind raus.

Wenn die Hülle schon kaputt ist, kann das Innenleben auch beschädigt sein. Und dann fällt der Helm im Ernstfall auseinander wie Calimeros Eierschale und der Kopf deines Kindes hat keinen Schutz. 

 

Also kaputte, angedetschte Reithelme: ihr seid raus.

 

Nach jedem groben Sturz muss der Helm ausgetauscht werden, auch wenn die Helmoberfläche intakt erscheint. Die Gefahr, dass sich im Helminneren Mikrorisse gebildet haben, ist einfach zu groß. Diese Mikro-/Haarrisse würden bei einem erneuten Sturz dafür sorgen, dass der Helm im Ernstfall auseinander geht, wie Calimeros Eierschale und der Kopf deines Kindes nicht geschützt wird.

 

Also, Sturzhelme: Danke für euren Dienst, ihr seid raus.

 

Darum empfehle ich dir auch unbedingt, den Reithelm deines Kindes neu zu kaufen. Neue, gut passende und robuste Reithelme gibt's ab €60. Die sind neu, fesch und frisch aus der Fabrik.

 

Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind den besten Kopfschutz hat, am höchsten. Auch wenn deine Cousine noch einen alten Helm hat oder du einen "neuwertigen" Reithelm für 10€ auf Willhaben gesehen hast, lass es. Du sparst am falschen Fleck.

 

Also, gebrauchte Helme aus zweiter Hand: nein Danke, ihr seid raus.

 

 

Der Fahrradhelm darf auch daheim bleiben.

 

Egal ob der Fahrradhelm 10€ oder 100€ gekostet hat: wenn er nicht für den Reitsport getestet und zugelassen ist, ist er bei mir am Hof nicht erwünscht.

 

Warum?

Weil noch nie, wirklich niemals in der Geschichte des Radsportes ein Fahrrad den gestürzten Fahrer ("Reiter") getreten hat. Ehrlich wahr.

 

Fahrräder haben keine Hufe, Pferde schon.

 

Wenn dein Kind also mal vom Pferd stürzt, soll der Helm nicht nur den Aufprall dämpfen, sondern den Kinderkopf auch vor fliegenden Hufen beschützen und davon hat ein durchschnittliches Pferd/Pony in der Regel vier Stück.

 

Reithelme werden daher anders geprüft als Fahrradhelme oder Schihelme oder Skatehelme... weil sie eben auch anders schützen müssen.

 

Du würdest wahrscheinlich auch nicht mit deinem Fahrradhelm Schifahren gehen, oder? Eben.

 

Also: Fahrradhelme, Schihelme, Skatehelme ohne Zulassung/Prüfung für Reitsportaktivitäten: Ihr seid raus.

 

 

• Verwende einen geprüften und für den Reitsport zugelassenen Reithelm.
• Der Reithelm muss wirklich gut auf den Kopf deines Kindes passen.
• Er darf nicht rutschen oder wackeln und dein Kind soll sich auch wohlfühlen, wenn es den Reithelm länger trägt.
• Der Reithelm muss optisch einwandfrei sein, er darf keine groben Kratzer oder Dellen haben.
• Der Reithelm deines Kindes soll nicht älter als 5 Jahre sein.
• Auf der Innenseite des Helmes klebt ein Pickerl, da steht das Herstellungsdatum drauf. Helme ohne dem Pickerl würde ich sicherheitshalber nicht verwenden.

 

Wenn dein Kind bei mir zu reiten beginnt, kannst du gerne mit einer Leihgebühr einen meiner Kinderreithelme ausborgen! 

 

Mir ist es wichtig, dass dein Kind von Anfang an den bestmöglichen Schutz hat.

  

Ich habe viele verschiedene Modelle zur Verfügung, wir können uns durchtesten, bis wir den richtigen Reithelm für den Kopf deines Kindes gefunden haben.

 

Die Hersteller schneidern alle unterschiedlich, ob ein Helm passt, kommt nicht nur auf den Kopfumfang, sondern auch auf die Kopfform deines Kindes an - als echte Helmexpertin helfe ich dir gerne bei der Auswahl.

  

Du möchtest, dass dein Kind sicher in den Sattel startet?

 

Dann bist du bei mir goldrichtig.

Ich hab das richtige Pony UND den passenden Leihhelm für dich! Buche HIER dein nächstes Ponydate :)

 

 

Meine persönlichen Lieblingshelmhersteller sind Casco, Uvex und KED. 

 

Casco Helme gleiten auf den Kopf wie eine Haube, sie sitzen richtig gut, sind aber tendenziell eher für schmale Köpfe geeignet.

 

Uvex bietet es eine große Auswahl an schönen Motiven und Farben, die Helme sind robust und bequem.

 

KED bietet mit der Serie PINA tolle Kinderreithelme in bunten Farben an, die nicht wie typische Reithelme aussehen.

 

Wie heißen meine Favoriten und wieviel kosten sie?

Casco Nori, Casco Choice, Casco Mistrall II - ab €67,--

Uvex Onyx - ab €65,--

KED Pina - ab €60,--

 

Von den billigen Helmen von Kerbl / Lagerhaus und den Eigenmarken vom Loesdau / Krämer rate ich ab. Diese Modelle sind baugleich.

 

Wer billig kauft, kauft doppelt und wird sich dazwischen auch noch ärgern.

 

Warum? Sie sitzen einfach schlecht.

Ich habe in mehr als 10 Jahren und vielen, vielen Reitkindern noch KEIN EINZIGES Kind dabei gehabt bei dem dieses Modell eine EINZIGE Reiteinheit lang gerade auf dem Kopf blieb. Die verrutschen zuverlässig in der Bewegung.

 

Das heißt ich muss die günstigen Reithelme ständig nachjustieren damit sie im Ernstfall überhaupt schützen können - das nervt die Kinder natürlich schnell. Ein rutschender Helm ist kein schönes Gefühl und außerdem merken sie natürlich schnell, dass nur ihre Helme Sonderbehandlung brauchen und die anderen Helme "von selbst halten".

 

Leider ist auch die Verarbeitung des Einstellrades schlecht und eben dieses Einstellrad wird oft schon im Laufe eines Reitkurses kaputt. Dann heißt es zurück ins Geschäft - einschicken - warten - Leihhelm nutzen - neuen Helm bekommen - weiterreiten - Einstellrad wieder kaputt - einschicken - wieder Leihhelm nutzen - wieder warten - usw.

 

Mein Tipp: Spar dir den Hickhack und kauf gleich was Gescheites!

 

Ich helfe dir gerne bei der Auswahl. Den passenden Helm kann ja dann das Christkind oder der Osterhase beim Reitsportgeschäft deiner Wahl kaufen.